^MEINUNG
LESER FO R U M
S-Bahn verpasst
Zum Test der Spike-Basen von
Harmonix in STEREO 4/2014:
Da bin ich aber hin- und her-
gerissen. Diese oberschlaue
Bezeichnung „RF-909 X MK2“
allein schon! Vermutlich nur
der Meister selbst, Klangfa-
natiker und Zubehör-Spezi
Kazuo Kiuchi, kennt die tiefe
Bedeutung seiner Kreationen.
Besser wäre vielleicht „RF-999
ZZ“ wegen der nachgewiesenen
Einwirkung auf den Kontost-
and der Kunden. Resonanz-Mi-
nimierung, hatte ich gelernt,
betreiben doch schon die Laut-
sprecher-Hersteller. Aber viel-
leicht verstehe ich die gesamte
Materie des High-End-Uni-
versums nicht mehr, von dem
Günther Nubert im Netz mal
bemerkte, etwa die Hälfte der
Messeaussteller betreibe seiner
Meinung nach Voodoo. Wer
1300 Euro für vier Untersetzer
hinlegt, hat ein echtes Luxus-
problem oder die S-Bahn ver-
passt. Ich habe letztens einen
Funk-Vorverstärker mit einer
Abacus-Endstufe (lächerliche
700 Euro) gepaart und habe
klanglich das Licht angeknipst
und werde daher meinen viel
schicker aussehenden und teu-
ren Verstärker eines namhaften
Herstellers in Rente schicken.
Meine Meinung, mein Fazit:
Berichte über solche Produkte
Spike-Untersetzer von Harmonix aus
STEREO 4/2014
gehören in Lifestyle-Maga-
zine oder die Apothekenrund-
schau, nicht aber in ein seriöses
HiFi-Magazin.
Frank Seiler, Wendeburg
Süffisant-ironische Kommen-
tare ohne Erfahrungshinter-
grund sind das Vorrecht der
STEREO-Leser. Wir haben die
Spike-Basen mit mehreren Laut-
sprechern sowie auf verschiede-
nen Unterlagen ausprobiert und
die Ergebnisse im Test doku-
mentiert. Ihre Wirkung steht für
uns außer Frage. Und es kann
ja jeder selbst entscheiden, ob
er die Harmonix-Basen auspro-
biert und anschließend für seine
hochwertigen Boxen anschaffi.
Die Redaktion
Keine Alt-Stimmen mehr?
Ich frage mich immer, warum
nie eine Sängerin in der Stimm-
lage Alt bei Ihren Klassik-Re-
zensionen dabei ist. In den
50er und 60er Jahren gab es
Kathleen Ferrier. Gibt es heute
keine überragende Alt-Sänge-
rin mehr?
Dr. Matthias Runte, Ötisheim
Zum einen gibt es echte Alt-
stimmen - die also nicht in
Richtung Mezzosopran tendie-
ren - deutlich seltener als etwa
Soprane. Zum anderen ist das
Repertoire für Sängerinnen in
der Stimmlage Alt auch gerin-
ger als das für Sopran oder Mez-
zosopran. Kathleen Ferrier war
eine Ausnahmeerscheinung im
Alt-Stimmfach. In der heutigen
Sängerriege können wir Aufnah-
men von Eva Podles (zum Bei-
spiel Rossini) und Natalie Stutz-
mann (Barock-Repertoire) emp-
fehlen.
Die Redaktion
Stereo, aber das perfekt
Herzlichen Dank für den wun-
derbaren Bericht über Opus 3
in STEREO 5/2014. Auch heute
noch verblüffen die LP-Auf-
nahmen von Opus 3 selbst
Über die Fertigungsqualität von LPs
berichteten w ir in STEREO 5/2014
gestandene „High-ender“. Herr
Böde vergaß nur, meine Lieb-
lingsplatte zu erwähnen: River
Road - Eric Bibb, Bert Dei-
vert. Der erste Song auf Seite
A, das Kinderlied „Needed
Time“, haut noch heute jeden
ultra-digitalen Audiophilen aus
den Socken! Die Aufnahme ist
von 1980, verblüfft aber mit
perfekter Kanaltrennung. Stim-
men und Instrumente sind zum
Greifen nah - Stereo eben, aber
das perfekt!.
Michael Bräuer, Kürnbach
Lackfolie lasern?
Zum Beitrag „Schluss
mit
Genuss?“ in STEREO 5/2014:
Vielen Dank für den sehr guten
Artikel über den Zustand des
„Schwarzen Goldes“. Sehr inte-
ressant fand ich die technischen
Hintergründe der Fertigung
und die Tatsache des unwie-
derbringlichen Verlustes von
Know-how seit den 90er Jah-
ren (Neumann stellt die Ferti-
gung von Schneidköpfen ein).
Auch ich habe leider schon oft
die Erfahrung machen müssen,
dass neu gekaufte, als audiophil
bezeichnete Platten rauschten
und knisterten, was das Zeug
hält. Selbst LPs von noblen
Labeln wie Fone, RCA Victor,
Decca etc., die oft zu Preisen
von 50 Euro oder mehr gehan-
delt werden. Mir scheint, dass
die Plattenindustrie gern von
dem Vinyl-Boom profitiert,
aber nicht groß in eine bessere
Fertigungsqualität investieren
will und lieber mit veralteten
Maschinen arbeitet. Nach dem
Motto, den Boom nehmen wir
noch mit, dann stirbt dieses
Medium sowieso. Lässt sich
eigentlich so ein Rohling (Kup-
fer oder Lackfolie) nicht mit
Lasertechnik zeitgemäßer her-
stellen? Man müsste allerdings
in die Ausreifung einer solchen
neuen Fertigungstechnik inves-
tieren, und dazu ist offenbar
niemand bereit. Als Analog-Fan
fragt man sich, was es nützt, in
ein hochwertiges Abspielgerät
zu investieren, wenn man dann
nur mäßige Qualität an Tonträ-
gern bekommt.
Dr. Gerhard Braun,
Dortmund
Es gibt schon Entwickler, die sich
um eine Optimierung des Fer-
tigungsprozesses bemühen, vor
allem was die Schneid- und Gal-
vanisierungsfähigkeit der Lack-
folie angeht. Dies spielt sich aber
im kleinen Rahmen ab, nicht
im großindustriellen. Eine völ-
lig neue Art der LP-Fertigung
zu entwickeln, wäre angesichts
der doch überschaubaren Stück-
zahlen wohl kaum finanzierbar.
Die Redaktion
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